„In aller Freundschaft“-Fans schimpfen über „unrealistisches“ Detail
„In aller Freundschaft“ sorgt mit einer seltenen Operation für Diskussionen. Einige Zuschauer zweifeln an der Realitätsnähe von Folge 1086 der Serie.
Leipzig – Die beliebte ARD-Krankenhausserie „In aller Freundschaft“ wagt sich immer wieder an medizinische Herausforderungen. In Folge 1086, die am Dienstag (11. März) ausgestrahlt wurde, stand eine besondere Operation im Mittelpunkt. Neben einem Wiedersehen nach 20 Jahren wartete Folge 1086 von „In aller Freundschaft“ mit einer seltenen Gebärmuttertransplantation auf.
„In aller Freundschaft“-Fans schimpfen über „unrealistisches“ Detail
In der aktuellen Folge kamen Emilia Ulrich (Marlina Mitterhofer) und ihre Mutter Anna (Isabella Bartdorff) für eine geplante Gebärmuttertransplantation in die Sachsenklinik. Dr. Ina Schulte (Isabell Gerschke) hatte sich monatelang auf diesen außergewöhnlichen Eingriff vorbereitet. Emilia leidet am MRKH-Syndrom, bei dem Frauen ohne Gebärmutter geboren werden.
Während der Vorbereitung auf die Operation kam es zu Komplikationen, als Emilias Freund seine zugesagte Samenspende zurückzog. Nach einigem Hin und Her wurde die Operation schließlich doch durchgeführt – sehr zum Unmut vieler „In aller Freundschaft“-Zuschauer, die sich in den sozialen Medien kritisch äußerten.
Zuschauer-Kritik: Gebärmuttertransplantation sorgt für Diskussionen bei „In aller Freundschaft“
Unter einem Beitrag auf der offiziellen Facebook-Seite von „In aller Freundschaft“ häuften sich kritische Kommentare zur Handlung. Viele Fans bezweifelten die Realitätsnähe der dargestellten Operation:
„Sehr unrealistisch!“
„Ich finde eine solche OP grenzwertig, nicht alles, was heutzutage machbar ist, sollte man auch durchführen.“
„Frau Dr. Böhm hat es sehr gut auf den Punkt gebracht: Gesunde Menschen zu operieren, statt die knappe Zeit den Kranken zu widmen, ist für mich falsches Setzen von Prioritäten und Kapazitäten.“
Diese Kritik spiegelt eine Kontroverse wider, die auch in der Folge selbst thematisiert wurde. Die fiktive Ärztin Dr. Lucia Böhm (Vanessa Rottenburg) hatte sich gegen die Operation ausgesprochen, da sie grundsätzlich Transplantationen ablehnt, die nicht lebenserhaltend sind.
Realitätscheck: So realistisch ist die Gebärmuttertransplantation bei „In aller Freundschaft“
Was viele „In aller Freundschaft“-Zuschauer vielleicht nicht wissen: Die in der Serie gezeigte Operation ist durchaus real. In Deutschland wurde die erste erfolgreiche Uterustransplantation 2016 am Universitätsklinikum Tübingen durchgeführt. Bis heute konnten dort vier Frauen mit MRKH-Syndrom nach einer Transplantation gesunde Kinder zur Welt bringen.
Die Universitäts-Frauenklinik in Tübingen wurde 2020 zum ersten und bislang einzigen deutschen Gebärmutter-Transplantationszentrum ernannt. Besonders bemerkenswert: Seit diesem Zeitpunkt übernehmen auf Anfrage sogar gesetzliche Krankenkassen die Kosten für diesen außergewöhnlichen Eingriff.
In der Realität ist eine Uterustransplantation allerdings an strenge Voraussetzungen geknüpft. Von hundert betroffenen Frauen kommen laut medizinischen Experten nur drei bis vier für den Eingriff infrage. Auch die Spenderinnen – meist die Mütter der Patientinnen – müssen zahlreiche Gesundheitskriterien erfüllen.
Ethische Fragen bei „In aller Freundschaft“: Operation am gesunden Menschen
Die ethische Debatte, die in der Serie zwischen den Ärzten geführt wurde, entspricht durchaus realen Diskussionen in der Medizin. Während die Transplantation lebenswichtiger Organe wie Herz oder Leber unstrittig ist, wirft die Gebärmuttertransplantation komplexe Fragen auf, da der Uterus nicht lebensnotwendig ist.
Fans der ARD-Serie können gespannt sein, welche medizinischen Eingriffe in den kommenden Wochen gezeigt werden. Zunächst werden in Folge 1087 von „In aller Freundschaft“ zwei wichtige Figuren ihr Debüt geben.